
Reisebericht Chile
Zu zweit unterwegs mit Führern + Fahrern vom 01.12. – 17.12.2019
Bei Ankunft in Santiago de Chile wurden wir am Flughafen abgeholt und fuhren direkt in die Stadt. Aufgrund der angekündigten Demonstrationen musste unsere Stadtbesichtigung etwas kürzer ausfallen. Dennoch wurden wir vom Militär in den abgesperrten Bereichen rund um den Präsidentenpalast gelassen.
Norden von Chile: Atacama-Wüste
Am nächsten Morgen flogen wir für zwei Nächte weiter nach Calama, um dort von San Pedro de Atacama aus unsere Besichtigungen zu starten.



Z. B. zu den eindrucksvollen Sand- und Steinformationen des Mondtals,




der Laguna Chaxa mit Flamingos



und den beiden Seen Miscanti und Miniques in ca. 4.000 m Höhe.


Krönender Abschluss war unsere lange Fahrt am frühen Morgen zu den Tatio-Geysiren.



Dann flogen wir weiter nach Arica und wurden von unserer neuen Führerin Estrella mit Fahrer abgeholt. Da Estrella nebenbei gerade Archäologie studiert, bekamen wir sehr tiefe und interessante Informationen zu den Höhlenmalereien und der Geschichte von Arica. Wir konnten sogar einen Blick in die Ausgrabungsstätte am Stadtrand von Arica werfen und bekamen von den Studenten aktuelle Ausgrabungsfunde gezeigt.



Dann folgte noch ein kleiner Stadtrundgang, der am Hafen endete. Dort konnten wir viele Pelikane und Seelöwen ganz nah im Hafenbecken beobachten, die es auf die Fischabfälle abgesehen hatten.




Wir fuhren weiter zu einem Museum, wo Estrella anhand der Ausgrabungsfunde die historische Entwicklung von Arica sehr anschaulich erklärte, weil sie davon auch einiges selbst ausgegraben hatte oder dabei war. Normalerweise sind wir nicht so ausdauernd bei Museumsbesuchen, aber durch ihre Begeisterung und ihr Wissen war es kurzweilig. Unterwegs haben wir noch an großen Petroglyphen und Skulpturen eines Künstlers angehalten.


Arica – Putre
Auf der langen Fahrt nach Putre übernachteten wir als Zwischenstopp im Hotel Vila Vila. Das war ganz toll. An einer Bergstraße am Rande des kleinen Ortes Codpa wurden wir sehr herzlich von der Inhaberin empfangen. Sie zeigte uns den derzeit einzigen kleinen Bungalow für Gäste. Strom gab es nur über Solar auf dem Dach und in der Nacht würden wir ganz alleine am Berghang sein, da sie selber im Dorf übernachtet – toll! Sie führte uns durch ihren großen Garten mit Obstbäumen und Gemüsepflanzen, der den Hang hinunter bis zum Fluss führt. Sie hatte sogar Brot für uns gebacken, das wir mit heißem Tee beim Sonnenuntergang und völliger Stille genießen konnten.



Am nächsten Morgen wiederum gab es einen schönen Sonnenaufgang und ein tolles Frühstück vor dem Bungalow serviert. Da schon der Bau für 4 weitere Bungalows vorbereitet ist, wird es künftig wahrscheinlich nicht mehr ganz so einsam dort sein. In der Nähe besichtigten wir dann noch Steinzeichnungen an einem Berghang, bevor wir nach Putre weiterfuhren.



In Putre blieben wir drei Nächte und besichtigten an zwei vollen Tagen den Lauca Nationalpark in 3.500 bis in 4.500 m Höhe. Wie schon in der Atacama und auf dem Weg nach Putre gab es auch hier unaufhörlich tolle Bergformationen in verschiedenen Farbschattierungen – je nach Lichteinfall – zu sehen und eine unglaubliche Weite.



Außerdem leben dort sehr viele Vicuñas, Alpakas und Lamas frei, die nur für das Scheren der Wolle von den Besitzern eingefangen werden. Wir besichtigten u. a. die Thermalquellen von Polloquere, die Cotacotanie-Lagune und den See Chungara. Wir konnten auch Ñandus und die Berg-Viscachas – Hasenmäuse – beobachten sowie Flamingos am Suriri-Salzsee. Leider wird an einer Seite des Sees von einem Unternehmen sehr viel Salz abgebaut, so dass die großen LKW-Kipper diesen unaufhörlich abtransportieren.









Auf dem Rückweg von Putre nach Arica stoppten wir in dem sehr schönen Bergdorf Socoroma und im Lluta-Tal – quasi eine langgezogene grüne Oase zwischen hohen sandigen Berghängen- optisch ein toller Kontrast. Auch hier konnte Estrella uns eine Grabstätte zeigen, wo sie als Archäologen bereits gewesen war.




Puerto Montt – Seengebiet – Südchile
Für zwei Nächte blieben wir in Puerto Varas – eine sehr schöne Kleinstadt mit vielen alten Häusern im Holzbaustil. Von dort führten unsere Ausflüge u. a. zum Nationalpark, den Petrohue-Wasserfällen und dem Vulkan Osorno. Bisher von der Sonne verwöhnt, hatten wir nun ein wenig Regen und sogar Nebel am Vulkan, so dass wir an der Station nicht mit dem Sessellift gefahren sind. Dafür konnten wir einige Füchse an Waldparkplätzen ganz nah sehen. Am nächsten Tag war es wieder sonnig und wir besichtigten den Ort der deutschen Auswanderer – Frutillar – und das dortige Freilichtmuseum.



Puerto Natales – Patagonien
Wir flogen weiter nach Puerto Natales. Nach einer Übernachtung besichtigten wir die Höhle des Milodon und fuhren weiter zum Nationalpark Torres del Paine. Am Aussichtspunkt waren die Torres leider von Wolken bedeckt. Außerdem war es – typisch für die Gegend – sehr windig.



Unterwegs konnten wir aber immer wieder Guanacos, Kondore sowie Gürteltier und Fuchs sehen. Weiter ging es zu unserem Ziel, dem Lago Grey, wo wir im gleichnamigen Hotel auch für eine Nacht blieben. Nahe des Ufers konnten wir am Lago Grey die großen abgebrochenen Eisberge des Grey-Gletschers sehen, die im Sonnenlicht immer wieder tolle Fotomotive boten.



Am nächsten Tag fuhren wir zurück nach Puerto Natales, wo wir Zeit hatten, das Städtchen auf eigene Faust zu erkunden. Leider regnete es am nächsten Morgen und es war auch sehr nebelig, als wir mit dem Katamaran durch den Last-Hope-Fjord zum Serrano-Gletscher unterwegs waren. Zum Gletscher führt dann noch ein ca. 20-minütiger Fußweg durch den Wald am Seeufer entlang. Auf dem Rückweg hörte der Regen auf und die Sonne kam langsam heraus, so dass wir doch noch eine schöne Sicht auf die Umgebung und einen weiteren Teil des Serrano-Gletschers hatten.



Damit endete unser Urlaub in Chile und wir traten am nächsten Morgen unseren Rückflug nach Hause an.
R. B. & P. K., Dezember 2019

